Hochzeitstrends kommen und gehen. Doch manche bleiben. Weil sie sich lohnen. Einer davon ist z. B. nachhaltig heiraten. Aber welche Hochzeitstrends setzen sich noch über mehrere Jahre fort? Und welche Trends haben gerade durch Corona an Aufwind gewonnen? Ich habe mal meine Top 5 Hochzeitstrends für Euch zusammengetragen, natürlich mit Fokus auf die freie Trauung als mein Spezialgebiet.
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ToggleMein all-time-favorite Trend: die Gartenhochzeit! Schon vor zwei Jahren habe ich das erste Mal eine Lanze gebrochen für Hochzeitsfeiern und die freie Trauung im eigenen Garten. Gerade dieses Jahr heiraten viele meiner Paare im Rahmen einer Gartenhochzeit und dieser Trend erfährt gerade einen richtigen Boom.
Ob das an Corona liegt?
Ich denke, zu einem guten Teil schon. Denn die Lage war und ist unsicher, viele Locations konnten Paaren keine verlässlichen Infos geben und die Planbarkeit wurde von mehreren Seiten torpediert. Im eigenen Garten hat man die Zügel selbst in der Hand und kann, soweit man alle Auflagen der Corona-Maßnahmen einhält, nach den eigenen Regeln feiern und gestalten.
Mein Eindruck ist, dass dies den Paaren wieder einen gewissen Handlungsspielraum ermöglicht und Sicherheit bietet. Klar ist ein Garten nur dann eine Alternative, wenn man auch einen besitzt in ausreichender Größe. Für den normalen Hamburger mit kleiner Wohnung im 2. OG ist das natürlich überhaupt kein Gedanke wert. Aber alle diejenigen, die selbst eigenen Grund und Boden besitzen, sollten die Idee auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Euer Garten atmet auch Eure Persönlichkeit und das ist für eine Hochzeit essentiell. Ihr könnt walten und schalten, wie Ihr möchtet. Es gibt niemanden, der Euch sagt, was alles untersagt wäre. Und Dekorateurinnen, Caterer, DJ, Fotografinnen und Trauredner kommen ohnehin überall dorthin, wo Ihr es möchtet.
Hier seht Ihr ein paar Eindrücke aus diesjährigen und vergangenen freien Trauungen im eigenen Garten, die ich als Traurednerin begleiten durfte:
Auch ein Trend, der durch Corona mehr an Fahrt aufgenommen hat und der schon auf den Haupttrend nachhaltig heiraten hindeutet: Hochzeiten im kleinen Kreis. Dies ist ein Trend, den ich ebenfalls schon seit ein paar Jahren beobachte und durchaus begrüße. Kleine Hochzeiten mit bis zu 50 Gästen werden immer häufiger und das nicht nur, weil die Corona-Auflagen oftmals nur bis zu 50 Gästen zulassen. Sicher hat das den Trend zu kleineren Gesellschaften befeuert aber es ist sicherlich nicht ausschließlich darauf zurückzuführen. Die Frage danach, wo man als Paar die Prioritäten setzt, ist eine wesentliche, und bei vielen lautet sie inzwischen: Wir wollen mit dem engsten Kreis feiern, mit den Familienangehörigen und Freunden, die uns wirklich am nächsten stehen und mit denen wir auch sonst im Alltag unsere Zeit verbringen.
In meinem Erleben als Traurednerin waren oftmals gerade die kleinen Gesellschaften diejenigen mit der größten Stimmung:
Mit einer kleinen Gesellschaft sinkt zwar nicht unbedingt das Budget, aber die Paare haben oftmals mehr Möglichkeiten, wie sie mit ihrem Budget umgehen können und setzen auf Klasse statt auf Masse. Und gerade in 2020 und 2021 und wer weiß, vielleicht auch noch in der kommenden Saison, geht man natürlich etwas sicherer in die Planung, wenn man nicht mit 120 Leuten feiert und sich dann den Kopf zerbricht, wen man im Zweifel auslädt oder alles zum 2. oder 3. Mal verschiebt, weil die Umstände der Pandemie es nicht zulassen.
Dies ist kein Trend, der etwas mit Corona zu tun hat aber einer, den ich ebenfalls als Highlight für mich beobachte. Zunehmend kommen Paare auf mich zu, die sich wünschen, in einer freien Trauzeremonie zu heiraten. Auf den Gang zum Standesamt wollen sie hingegen verzichten, da ihnen die rechtliche Grundlage in ihrem persönlichen Fall und bei ihren Lebensumständen nicht wichtig ist. Oftmals sind das Paare, die nicht mehr in den 20ern sind, meistens schon einmal verheiratet waren oder Kinder aus vorigen Beziehungen mitbringen. Diesen Paare versichern mir meist mit einem Zwinkern, sie hätten die Themen wie Haus bauen, Baum pflanzen, Kinder kriegen bereits hinter sich. Sie gingen nicht die Ehe ein, um finanziell, steuerlich oder rechtlich abgesichert zu sein, sondern ihnen ginge es rein um den emotionalen Aspekt, das innere Bedürfnis, sich zum Partner oder zur Partnerin zu bekennen mit einer Hochzeit.
Diesen Wunsch kann ich absolut nachvollziehen und wie schön ist es doch, dass wir heutzutage diese Möglichkeiten haben, damit jede/r sich so entscheiden kann, wie es für ihn und für sie passend ist. All dies trägt dem Trend Rechnung, der hinter all dem steht: Nämlich unserem Wunsch auf individuelle Selbstverwirklichung, dem Wunsch, dass viele Wege toleriert und anerkannt werden, der Diversität und der Tatsache, dass die Liebe bunt ist.
Daher finde ich all diese Entscheidungen begrüßenswert und freue mich, wenn die freie Trauung als Konzept einmal mehr zu dieser Akzeptanz und Individualität beitragen kann.
Seit geraumer Zeit entscheiden sich zunehmend mehr Paare für eine Hochzeitsfeier außerhalb der Freitage und Samstage. In meinem Kalender als Traurednerin stehen zunehmend auch Sonntage oder mal ein Wochentag für freie Trauungen an. Auch dies ist eine Entwicklung, die sicher durch Corona zugenommen hat. Viele Paare mussten ihre Hochzeit ein- oder inzwischen zweimal verschieben. Neue Paare für die Jahre 2021 und 2022 kamen und kommen hinzu und die freien Primetime-Termine an den Sommerfreitagen und –Samstagen von Mai-September werden knapp.
Da blieb vielen nichts anderes übrig, als auszuweichen auf weniger beliebte Wochentage. Aber genau das hat auch Vorteile: Man streitet sich nicht mit zig anderen Paaren um die beliebten Dienstleister. Wir können uns alle nicht vierteilen und wenn gefühlt jede 3. Anfrage für den 21.8.2021 ist, können wir leider bereits ab der 2. Anfrage nur noch freundlich absagen und Empfehlungen rausschicken.
Wenn also generell mehr Offenheit herrschen würde für Feierlichkeiten an anderen Wochentagen, dann würde sich auch diese Dienstleistersituation und der Run auf die Locations deutlich entzerren und den Paaren einiges an Stress ersparen. Dies ist also durchaus ein Trend, von dem ich mir wünschen würde, dass er nicht rückläufig ist, sobald Corona irgendwann hinter uns liegt.
Und last but not least: nachhaltig heiraten!!!
Nachhaltigkeit als Trend zu bezeichnen, wäre eigentlich eine Verkennung der Tatsachen. Vielmehr müsste es uns allen ein nötiges Anliegen werden, eine Lebenseinstellung, um unseren Planeten nicht noch weiter zu strapazieren. Umso mehr ist es an der Zeit, sich auch beim Thema „Heiraten“ zu fragen, inwiefern man nachhaltig agieren kann. Schön finde ich vor allem den Trend, mit Naturmaterialien zu arbeiten bei der Deko oder bei Gastgeschenken beispielsweise.
Gerade Holzarbeiten sind hier auf dem Vormarsch. Zudem können Paare inzwischen auf extra organisierten Wedding-Flohmärkten von Brautpaar zu Brautpaar Dinge weitergeben, Hochzeitsplanerinnen bieten vermehrt auch den Leihservice spezieller Dekoelemente an, sodass diese nicht für den einmaligen Zweck gekauft und später im schlimmsten Falle entsorgt werden.
Eins meiner handwerklich begabten Paare erzählte mir, dass sie ihre Deko aus Holz mit kleinen Skulpturen, Kisten und ähnlichen Dingen selbst anfertigen und diese im Nachhinein aber in ihrem eigenen Garten platzieren werden. Das ist nicht nur nachhaltig gedacht, sondern auch immer eine schöne Erinnerung an den großen Tag.
Dies waren meine Top 5 der Hochzeitstrends, die ich in den letzten Jahren beobachtet habe und persönlich richtig toll finde. Und bei allen fünf denke ich, dass sie sich halten werden. Ob es nun nachhaltig heiraten ist oder eine Hochzeit im kleinen Kreise, all dies sind Entwicklungen, die zu unserer modernen Gesellschaft passen. Und zu einer freien Trauung sowieso! Und wer weiß, vielleicht interessiert ja auch Ihr Euch für eine freie Trauung und wollt ganz individuell nach Euren Wünschen heiraten?
Dann schreibt mir gern über mein Kontaktformular.
Alles Liebe, Eure Birte 🙂