Sie wird immer beliebter: die freie Trauung! Weil sie unkonventionell und individuell ist. Und Platz lässt für einzigartige und wunderbare Hochzeitsrituale, die Trauung und Feier unvergesslich und magisch machen. Ich verrate euch meine TOP 10 Hochzeitsrituale, bei denen garantiert auch für euch etwas Passendes dabei ist.
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ToggleEin paar Worte vorweg, bevor wir zu den Ritualen kommen. Als freie Traurednerin ist es mir immer wichtig, euch zu zeigen, dass es bei der freien Trauung wirklich ausschließlich auf euch als Paar und eure Wünsche ankommt! Außer dem Rahmen mit Trauansprache und in den meisten Fällen ein paar Songs Livemusik gibt keine weiteren Vorgaben. Und daraus ergeben sich viele Freiheiten und Handlungsspielräume für kleine symbolische Handlungen, die sogenannten Hochzeitsrituale.
Natürlich sind diese Rituale nicht zwingend notwendig und einige Paare verzichten gern darauf, da sie keine innere Verbindung zu solchen Handlungen haben. Das ist ja das Schöne und der große Vorteil an einer freien Trauung, dass man vieles darf, aber nichts muss!
Für diejenigen, die ihre Trauung allerdings gern mit der ein oder anderen symbolischen Handlung, mit einem Ritual bereichern wollen, ist dieser Artikel genau das Richtige! Ich stelle euch nicht nur die Rituale vor, die mich in den letzten Jahren besonders angesprochen haben, sondern liefere euch auch ein paar Hintergrundinfos zur Symbolik oder, wenn vorhanden, auch zur geschichtlichen Tradition dieser Rituale. Einige davon sind nämlich viel viel älter als die freie Trauung selbst :-)!
Das Ringwandern ist wohl eine der beliebtesten Symbolhandlungen und hat sich meines Wissens nach zeitgleich mit der steigenden Beliebtheit der freien Trauung entwickelt. Hierbei werden Ringe aufgefädelt auf einer Schnur und von Hand zu Hand aller Gäste gereicht. Jeder und jede darf den Ringen einen stillen Wunsch für das Hochzeitspaar mit auf den Weg geben. Aufgeladen mit positiver Energie und guten Gedanken erreichen die Ringe letztlich das Brautpaar und die Trauhandlung kann beginnen.
Dieses Ritual wird in meinen Trauungen natürlich immer mit passender Live-Musik begleitet, was ich generell nur empfehlen kann. Besonders der Gemeinschaftsgedanke gefällt vielen Paaren! Und dies ist ein wirklich schönes „dezentes“ Ritual, welches alle einbindet, aber niemanden vor die Aufgabe stellt, vielleicht eine Rede vor allen anderen halten zu müssen. Denn das behagt den meisten Gästen nicht so wirklich. Daher eignet sich das Ringwandern für alle Gesellschaften, in denen sich keiner zu einem Wortbeitrag berufen fühlt. Der symbolische Gedanke, dass alle miteinander verbunden sind und dem Brautpaar Glück für die Zukunft wünschen, ist darüber hinaus eine wunderbare Geste.
Auch dieses Ritual wird gern bei freien Trauungen angewandt und hat eine junge Geschichte. Beim Sandgießen wird verschieden farbiger Sand aus kleineren Gefäßen in ein größeres Gefäß gegossen. Dabei entsteht durch die unterschiedlichen Farben ein Bild mit einem einzigartigen Muster. So einzigartig wie jedes Brautpaar oder jede Familie ist! Jedes Sandkorn repräsentiert eine Facette oder Erfahrung der unterschiedlichen Persönlichkeiten, die beim Sandgießen zusammengegeben werden.
Das Tolle dabei ist: Jedes Sandkorn, also jede Facette der einzelnen Personen bleibt erhalten. Aber nach dem Zusammengießen sind alle Körner untrennbar und neu miteinander verbunden.
Das kleine Kunstwerk wird natürlich mit nach Hause genommen und darf später das Wohnzimmer des Brautpaares zieren und immer wieder die Erinnerungen an die Hochzeit wachrufen. Durchgeführt wird dieses Ritual ursprünglich von Braut und Bräutigam. Gerade, wenn bereits aber Kinder aus vorigen Beziehungen oder auch aus der jetzigen Paarbeziehung vorhanden sind, kann dieses Ritual besonders toll mit ihnen gemeinsam durchgeführt werden. Die Kinder freuen sich natürlich ganz besonders darauf, weil sie dann etwas Praktisches zu tun haben. Auch dieses Ritual, welches sich meist an die Trauhandlung anschließt, kann im Idealfall mit Live-Musik begleitet werden.
Das Handfasting kommt ursprünglich aus dem Keltischen, als man damals zum Teil aus Ermangelung eines Zeremonienmeisters oder auch aus Zeitgründen und in Kriegszeiten mit einer Handfeste die Ehe schließen konnte. Dabei wurden die Hände mit einem Band umwickelt und ein Knoten gebunden, ein sogenannter „Infinity-Knoten“. Die so geschlossene Ehe galt damals für mindestens ein Jahr als rechtsgültig und konnte dann in besseren Zeiten durch einen Geistlichen oder befugtes Oberhaupt bestätigt werden.
Heute ist daraus das schöne Ritual geblieben, die Trauhandlung zu unterstreichen, indem das Brautpaar sich die rechte Hand gibt und die Hände gemeinsam mit dem Band umknotet werden. Viele Paare wählen dafür ein geflochtenes Band z.B. mit verschiedenen Farben.
Diese Farben können eine Symbolik haben oder ganz einfach auch den Dekorationsfarben der Hochzeit entsprechen. Hier können sich auch Trauzeugen oder handwerklich begabte Verwandte oder Freude einbringen, die das Band im Vorfeld knüpfen. Und natürlich dürfen diese dann auch beim Knoten in der Trauung helfen. Symbolisch steht der Knoten für die Festigkeit und Unzerbrechlichkeit der Partnerschaft und soll kein Anfang und kein Ende haben. So wie auch die Liebe des Brautpaares niemals enden, sondern über die Jahre immer noch intensiver und fester werden soll.
Das Baumpflanzen geht auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurück, als jedes Brautpaar nach der Eheschließung einen Baum pflanzte, zum Teil auch aus dem einfachen Grund, um die Baumbestände wieder aufzuforsten nach den langen Kriegszeiten. Ein Baum repräsentiert das Leben! Seine Wurzeln sollen tief reichen, wie auch die Verbindung des Brautpaares tiefgreifend sein soll. Das Brautpaar muss den Baum pflegen, damit er gedeihen kann, genauso, wie ein Paar seine Beziehung pflegen muss über die Jahre. Symbolisch wird heutzutage in der Trauung meist ein kleines Apfelbäumchen gepflanzt bzw. eingetopft und gegossen. Später kann dieser Setzling dann im Garten des Brautpaares Platz finden. In der Trauung selbst können beispielsweise auch noch gute Wünsche der Gäste und Trauzeugen an die Zweige gehängt und das Ritual des Baumpflanzens so erweitert werden.
Dieses Ritual ist eines, welches sich mit dem Aufkommen der freien Trauung entwickelt hat und keine geschichtliche Tradition wie die vorherigen mitbringt. Hierzu kann das Brautpaar eine vorab gestaltet Box oder gravierte echte Zeitkapsel aus Metall mitbringen. Darin werden dann im Laufe der Trauung Kärtchen oder Zettel mit guten Wünschen der Gäste gesammelt, die diese während der Trauung beschreiben können, z.B. während eines Liedes. Die Schatzkiste wird vom Brautpaar nach der Hochzeit entweder zu Hause aufbewahrt oder als Zeitkapsel im Garten vergraben. Nach einem selbst gewählten Zeitraum, z.B. am 5. Hochzeitstag kann diese Kapsel ausgegraben werden und das Brautpaar kann noch einmal in Erinnerungen schwelgen. Natürlich können hier zudem das persönliche Eheversprechen, Worte der Trauzeugen oder besondere Gegenstände, die das Brautpaar und die Hochzeit repräsentieren, ebenfalls einen Platz finden.
Dieses waren die ersten 5 Rituale mit Geschichte dazu. Die nächsten 5 Hochzeitsrituale meiner Top-10-Liste folgen im nächsten Blogartikel!
Aber vielleicht war ja schon eine Anregung für euch dabei, etwas, worin ihr euch wiederfinden konntet? Und falls nicht, ist das wie gesagt überhaupt nicht schlimm. Das Thema Rituale ist etwas, mit dem man im besten Falle die Trauung bereichern kann. Solltet ihr als Brautpaar keinen Bezug dazu haben, lasst ihr es einfach weg. Das passt dann wesentlich besser zu euch, als wenn ihr auf Krampf irgendetwas macht, weil das alle tun.
Im kommenden Blogartikel werde ich euch einige Ideen und Hochzeitsrituale vorstellen, die ihr vielleicht zunächst gar nicht bedacht oder in dieser Kategorie vermutet habt. Seid gespannt!
Und wenn ihr jetzt spontan Lust bekommt, eure freie Trauung mit mir als eurer Traurednerin zu planen, nehmt sehr gerne unverbindlich Kontakt zu mir auf. Ich freue mich darauf, euch kennenzulernen!
Alles Liebe
eure Birte 🙂