Der Einzug zur Hochzeit! Einer der wichtigsten Momente im Rahmen einer Trauung. Wie ihr diesen besonderen Moment nutzen, euch dabei perfekt in Szene setzen könnt und welche Lieder sich besonders gut eignen, zeige ich euch in diesem Blogartikel.
Alles ist bereit. Die Gäste warten. Die Trauung kann beginnen. Der große Moment ist da!
Über den Einzug zur Hochzeit machen sich immer mehr Paare Gedanken. Denn in unserer heutigen Zeit, wo es – auch bei der Hochzeit – immer mehr um Individualität als um Konventionen geht, ist vieles möglich. So könnt auch ihr beim Einzug zur Trauung frei wählen, wir ihr das umsetzen möchtet. Und das gilt nicht nur für die freie Trauung, sondern auch für Kirche und Standesamt. Deshalb zeige ich euch heute, welche Möglichkeiten es beim Einzug gibt und wie ihr dabei tolle Akzente setzen könnt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWahrscheinlich ist diese Form des Einzugs immer noch die häufigste Wahl bei den Brautpaaren. Der große Auftritt der Braut mit Papa oder anderer Begleitung. Der Einzug zur Hochzeit findet dabei im Grunde „nur“ für die Braut statt. Der Bräutigam ist meist bereits etwa eine halbe Stunde vor Traubeginn vor Ort und begrüßt die eintreffenden Gäste. Die Braut trifft dann wirklich erst direkt zu Beginn der Trauung ein, wenn alle schon Platz genommen haben und gespannt warten.
Dieser klassische Einzug der Braut mit ihrem Vater oder einer anderen Begleitung ist insbesondere dann besonders schön, wenn sich das Brautpaar vorher noch gar nicht gesehen hat an diesem Tag. Es gibt ja den alten Brauch, dass Braut und Bräutigam in der Nacht vor der Hochzeit nicht in einem Bett schlafen sollen, weil dies Glück bringen soll. Wenn dann der Bräutigam vorne am Altar bzw. am Trautisch wartet und sich Braut und Bräutigam das erste Mal sehen, wenn die Braut den Gang entlangschreitet, ist das schon ein sehr erhabener Moment – ein richtiger Gänsehauteffekt!
Auch für die meisten Väter ist das ein besonderer und schöner inniger Moment mit der Tochter. Der Fokus dieses Einzuges liegt dann im Grunde beim Zusammenführen von Braut und Bräutigam. Wenn ihr selbst noch bei keiner Hochzeit wart, dann kennt ihr diesen „Effekt“ vielleicht aus romantischen Hollywoodfilmen ;-).
Wenn ihr euch für diese Form des Einzugs entscheidet, solltet ihr auf jeden Fall darauf achten, dass der Bräutigam rechtzeitig vor Ort ist, denn er ist derjenige, der die Gäste in Empfang nimmt. Die Braut sollte dann im Gegenzug wirklich erst punktgenau zu Beginn der Trauzeremonie da sein oder aber sogar ein paar Minuten später. Das ist wirklich entscheidend, vor allem, wenn ihr eine Trauung unter freiem Himmel plant, ohne eine Tür, die man verschließen kann und die die Braut vor neugierigen Gäste- und Bräutigamsaugen „schützt“. Sonst ist der AHA-Effekt verpufft, weil die Braut schon vor ihrem Einzug gesehen wird.
Auch sollte euch bei diesem Einzug zur Trauung klar sein, dass es sich hierbei um eine sehr patriarchale Tradition handelt. Der Vater übergibt die Braut ihrem Bräutigam. Dieser Brauch kommt aus einer Zeit, in der Frauen unmündig waren und blieben. Natürlich ist das heute nicht mehr so und es geht hierbei eher um den großen Auftritt der Braut mit ihrem Brautkleid. Aber es schadet trotzdem nicht, sich die Hintergründe von Traditionen und Bräuchen bewusst zu machen, um eben vielleicht auch bewusst mit einer Tradition brechen zu können.
Wenn ihr gerne zusammen in die Kirche, ins Standesamt oder bei einer freien Trauung in die Location einziehen möchtet, dann könnt ihr das natürlich auch tun! In diesem Falle sind eure Gäste schon da und erwarten euch als Brautpaar.
Diesen Einzug zur Hochzeit finde ich immer dann besonders geeignet, wenn ihr als Paar vielleicht vorher schon den first-look-Moment hattet und eventuell schon vorher Fotos gemacht habt. Oder auch dann, wenn ihr schon länger standesamtlich verheiratet seid. Dieser Moment, den ihr dann genießen könnt, betont den Paargedanken, das Zusammenhalten, die Zweisamkeit: euer gemeinsames Auftreten vor euren Gästen.
Wenn ihr zusammen einziehen wollt, solltet ihr im Vorfeld am besten mit euren Trauzeugen oder engen Familienangehörigen absprechen, wer eure Gäste begrüßt. Ihr werdet ja nicht da sein, um dies zu tun. Auch solltet ihr mit eurer Traurednerin/eurem Trauredner ein Zeichen vereinbaren o.ä., wenn ihr vor Ort eintrefft, damit klar ist, wann die Trauung beginnen kann.
Der Einzug zur Hochzeit als Familie – auch diese Form erlebe ich immer häufiger bei meinen freien Trauungen. Es gibt immer mehr Paare, die bereits gemeinsam Kinder haben oder aber Kinder aus erster Ehe bzw. einer früheren Beziehung mit in die Ehe nehmen. Der Familiengedanke wird hierbei betont und in den Fokus gerückt. Und diesen Gedanken kann man natürlich auch toll in der Trauzeremonie fortführen durch gemeinsame Rituale o.ä.
Ich habe immer wieder Brautpaare, die Kinder mit in die Ehe bringen. Und diesen Paaren ist es meistens sehr wichtig, dass ihre Kinder den neuen Partner oder die neue Partnerin akzeptieren und sich bei der Trauung voll und ganz integriert fühlen. Wenn das auch auf euch zutrifft, ist diese Form des Einzuges als Familie eine tolle Gelegenheit, gleich zu Beginn der Zeremonie vor aller Augen deutlich zu machen: Wir gehören zusammen. Das kann eine sehr schöne und wichtige Geste sein für eure Kinder. Vielleicht habt ihr ja auch schon ein gemeinsames Kind, das Blumen streuen, die Ringe bringen soll etc. Auch in diesem Falle ist ein gemeinsamer Einzug ein besonderer und inniger Familienmoment.
Insbesondere wenn eure Kinder noch sehr klein sind, solltet ihr euch fragen, ob sie dieser Aufgabe gewachsen sind. Denn meine Erfahrung zeigt, dass nicht nur ihr als Brautpaar an eurem großen Tag aufgeregt und nervös seid, sondern eure Kids wahrscheinlich ebenso. Wenn ihr also einen familiären Einzug zur Hochzeit plant, richtet euch darauf ein, dass ihr vielleicht ein wenig improvisieren müsst ;-).
Der Einzug wie in den USA mit ganzem Ornat wird ebenfalls immer beliebter – vor allem bei der freien Trauung. Aber auch bei kirchlichen Trauungen habe ich diese Einzugsform schon erlebt. Hierbei ziehen „klassischerweise“ erst eure Kinder oder Patenkinder ein – mit einem Schild vorneweg:
„Hier kommt die Braut!“ „Hier kommt der Bräutigam!“
Im Anschuss daran kommen eure Brautjungfern und eure Trauzeugen und am Ende dann entweder nur die Braut oder erst der Bräutigam, dann die Braut. Das könnt ihr im Grunde frei gestalten.
Für Fans des ganz großen Auftritts, wenn man viele Gäste hat und es richtig was hermachen soll – dann ist dieser Einzug zur Hochzeit wirklich ganz großes Kino: ein toller Moment mit einem tollen Effekt!
Diese Form des Einzuges muss wirken können! Dafür braucht ihr Platz, also einen möglichst langen Gang, ein ausreichend pathetisches Einzugslied und auch möglichst viele Gäste, die sich erheben und euch zuschauen können. Andernfalls wirkt ein solch großer Einzug mit ganzem Ornat ein wenig „verloren“, die Wirkung „verpufft“ dann einfach.
Egal für welche Form des Einzuges ihr euch entscheidet, ohne Musik läuft im Grunde gar nichts. Und das sage ich nicht nur, weil Musik für mich als freie Traurednerin mit Gesang meine Spezialität ist ;-). Nein, das Einzugslied solltet ihr schon mit Bedacht wählen. Ich empfehle meistens etwas Getragenes mit einem gewissen Pathos, um den Moment zu würdigen und die Braut oder das Brautpaar in Szene zu setzen. Songs, die sich dabei gut eignen sind z.B.:
Natürlich könnt ihr auch gegen den Strom schwimmen und etwas Beschwingteres nehmen mit einem leichten Zwinkern im Auge wie „Come fly with me“ oder „Close to you“, um euch absichtlich abzugrenzen, die Fröhlichkeit des Momentes hervorzuheben und vielleicht nichts zu Rührendes zu nehmen, weil ihr nicht gleich zu Anfang schon in Tränen zerfließen möchtet ;-).
Alles ist erlaubt, es muss zu euch als Paar passen!
Was ebenfalls sehr viele meiner Paare wählen, ist Einzugsmusik ohne Gesang. Bei einem Klavierlied liegt der Fokus wirklich komplett auf dem Moment der Braut oder des Brautpaares. Kein Gesang lenkt eventuell ab, die Wirkung ist ganz intim, erhaben und filigran. Aus diesem Grunde komponiere ich immer häufiger Klavierlieder, die besonders gut für den Einzug geeignet sind.
Die ganze Aufregung, das Herzklopfen, das Strahlen, die überbordenden Emotionen und diesen Augenblick, wenn Braut und Bräutigam sich und/oder die Gäste zum ersten Mal sehen an dem Tag, wenn einem also bewusst wird, dass dies einer DER Momente im Leben ist – all das habe ich versucht, in „Arrival“, meinem neuesten Klavierlied einzufangen. Ob es mir gelungen ist? Das müsst ihr entscheiden. Hört doch einfach mal rein:
Ich empfehle gerade bei der Musikwahl in eurer Trauzeremonie auf Livemusik zu setzen. Die schönsten Momente können mit „echter“ Musik einfach noch viel besser unterstrichen, die Emotionen angemessen getragen werden. Und gerade während eurer Trauzeremonie geht es ja darum, den schönsten Moment eures Lebens einzufangen. Da reicht „Musik aus der Dose“ meiner Meinung nach nicht aus.
Ich hoffe, euch hat mein Artikel gefallen und ihr konntet Inspirationen sammeln. Wenn ihr noch weitere Fragen habt oder eine freie Trauung plant und dazu noch eine freie Traurednerin benötigt, nehmt gerne unverbindlich Kontakt zu mir auf. Ich freue mich auf eure Geschichte und beantworte euch gerne all eure Fragen!
Alles Liebe,
eure Birte 🙂